Wie bereite ich meine Haarpracht auf Dreadlocks vor?

Grundsätzlich gilt für alle: je trockener das Haar desto besser lässt es sich dreadden. Heißt: kompletter Verzicht auf Shampoos mit Silikonen und Weichmachern, keine Conditioner oder Kuren. Wenn du möchtest kannst du auch schon vorab auf eine Dreadseife umsteigen oder zwischendurch mal mit Olivenseife waschen (sollte sich in deinem Haar dadurch ein Fettfilm bilden oder deine Kopfhaut die Olivenseife nicht mögen, lass es bitte sein).

Hast du sehr weiches & glattes Haar kannst du 1-2 Wochen vor Termin 1-2 Mal eine Kieselerde Kur machen. Kieselerde Pulver zu einem Brei anmischen, auf die Haare auftragen und 30-40 Minuten einwirken lassen. Solltest du das Gefühl haben dass deine Haare dadurch nicht viel trockener geworden sind kannst du die Anwendung ein zweites Mal wiederholen.

Haare bitte vor dem Termin nochmal waschen (am besten am Vortag) und komplett trocknen. Bitte auch nochmal gut durchkämmen, damit es sich leichter abteilen lässt.

Wie wäscht man Dreadlocks?
Am besten schäumst du Dein Shampoo/ deine Seife auf und massierst es in deine Ansätze ein, beim Ausspülen läuft es dann in die Längen runter. Die Längen sind happy wenn sie einmal im Monat aktiv gewaschen werden, hier aber nicht großartig dran rumrubbeln. Das allerwichtigste: Auswaschen! Und nochmal. Und nochmal. Denn Seifenrückstände in Deinen Dreads werden schnell zu Deinen ekligen Feinden, sieht unschön aus und kann anfangen zu muffen. Also…. Noch besser auswaschen!! 🙂

Welches Shampoo für Dreadlocks?
Nun ja. DAS Dreadlock Shampoo gibt es nicht. Denn jede Kopfhaut und jedes Haar ist anders.
Am liebsten so natürlich wie möglich. Hast du empfindliche Kopfhaut und schon dein Herzenshampoo gefunden, bleib erstmal dabei. Allerdings ultra wichtig: kein Conditioner, keine Silikone, keinerlei
Weichmacher. Für eine schöne Verfilzung kannst du ein Anti-Fett-Shampoo verwenden, Totes Meersalz Shampoo kann auch gut sein. Beachte aber dennoch, auch „natürliche“ Shampoos sind darauf ausgerichtet die Haare weich, glatt und glänzend zu machen und nicht um sie auszutrocknen und filzen zu lassen. Daher bin ich persönlich ein großer Fan von Dreadseifen. Bei deinem Termin wirst du in meinem Sortiment auch welche finden.

Beobachte Deine Dreadlocks und Deine Kopfhaut für einige Monate und schau wie Du drauf
reagierst. Geht es Deiner Kopfhaut gut, wird’s auch Deinen Dreads gut gehen. Nochmal das

Wichtigste: Immer guuuut auswaschen!
Und bitte… KEINE organischen Stoffe wie Bier, Eier, Mehl oder sonstiger Irrsinn der sich im Internet so findet… Schimmelgefahr!

Wann wasche ich meine Dreadlocks?
Grundsätzlich ist einmal die Woche völlig ausreichend und sollte auch nach Möglichkeit nicht überschritten werden. Es gibt eine einfache Regel: Sobald dein
Haar fettig wird oder die Kopfhaut juckt ist waschen angesagt. Denn fettiges Haar verfilzt nicht gut und ist auch nicht sonderlich angenehm. Hast du deine Haare und Kopfhaut an die Umstellung gewöhnt reicht es auch alle 10-14 Tage, je nach eigenem Empfinden. Hast du – besonders im Sommer – das Bedürfnis nach mehr Wasser auf dem Kopf…. klar! Aber dann lass doch einfach mal das Shampoo weg.
Ich empfehle morgens oder mittags zu waschen, damit die Dreads den Tag über durch trocknen können. Zur kälteren Jahreszeit dauert das natürlich etwas länger. Bitte trage deine Dreads unbedingt offen, bis sie durchgetrocknet sind. Im Zopf bekommen sie keine Luft und fangen irgendwann an zu Muffen wie Wäsche, die zu lange in der Maschine lag.

Kann man Dreadlocks föhnen?
Kurzum: ja. Aber natürlich darf das Aber nicht fehlen. Föhnen strapaziert und auch hier gilt: weniger ist mehr- also nur wenn es unbedingt sein muss. Der ein oder andere schwört auch auf eine Trockenhaube 😉

Kann ich Kernseife für Dreadlocks benutzen?
Kannst du, musst du aber nicht. Kernseife dient zur Entfettung, trocknet also etwas aus und ist daher gerade am Anfang gut geeignet. Besonders wenn Deine Haare sehr weich sind. Kernseife aber bitte nur in
den Längen und nicht direkt an Deiner Kopfhaut nutzen, da die Seife einen leicht alkalischen pH Wert
hat. Nach ein paar Mal waschen kannst Du die Seife aber wieder bei Seite legen. Ansonsten werden Deine Dreads womöglich noch zu spröde, knochenhart und unschön. Auch hier: immer gut auswaschen! Und beobachten. Manchmal bildet sich ein Fettfilm auf den Haaren, spätestens dann sollte mit der Kernseife Schluss sein.

Sollte ich Wachs für meine Dreads benutzen?
Bitte bitte bitte NEIN. Es sei denn du hast Afro Haare auf dem Kopf. Solltest Du diese nicht haben, lass bitte die Finger davon. In europäischem Haar richtest du damit nur schmieriges Unheil an.

Was tun bei juckender Kopfhaut mit Dreadlocks?
Besonders nach der Neuerstellung von Deinen Dreadlocks kann es zu juckender Kopfhaut
kommen – klar die Kopfhaut ist etwas irritiert. Dies sollte aber spätestens nach ein paar Tagenvorbeisein.AmAnfang muss sich die Kopfhaut zunächst an die neue Form der Haare gewöhnen, gib ihr also ein bisschen Zeit. Auch ist manch eine Kopfhaut wetterfühlig oder mag die trockene Heizungsluft nicht. Oder so viele andere Gründe! Totes Meer Salz Shampoo kann hier gut helfen. Auch ein paar Tropfen Teebaumöl mit Wasser verdünnt. Oder Birkenwasser nach der Haarwäsche. Oder auch Schwarz- oder Kamillentee. Es gibt hier viele Mittelchen und Wege, auch hier gibt es nicht den einen richtigen. Zunächst solltest du die Kopfhaut so weit es geht in Ruhe lassen, meist stellt sie sich dann gut ein. Viele haben auch erst gar keine Probleme damit. Sollte es dich aber begleiten probiere peu à peu aus, was dir hilft. Bitte nicht alles auf einmal- das ist kontraproduktiv.

Wie kann ich meine Dreadlocks reparieren?
Auch hier gibt es viele verschiedene Techniken die im Internet kursieren.. manche davon sind
empfehlenswert, andere unbrauchbar. Solltest Du mit dem Nacharbeiten nicht klar kommen oder Dir unsicher sein, kannst Du natürlich gerne einen nächsten Termin zur Pflege bei mir
vereinbaren.

Dreadlocks nachhäkeln:
Ich zeige Dir gerne wie Du Deine Locks selber nachhäkeln kannst. Was du dazu brauchst ist eine Häkelnadel (ich empfehle Stärke 0.75) und etwas Geschick. Im Grunde stichst du mit der Nadel durch die Dread und ziehst die Härchen durch. Dread drehen und das gleiche von anderen Seiten wiederholen. Man kann auch mal ein bisschen „stochern“, also die Härchen nur reinziehen. Das geht etwas schneller, braucht aber etwas Übung. Achte aber
unbedingt darauf, dass dir beim durchziehen keine Haare reißen, das hörst du am Geräusch. Für die Ansätze empfehle ich jedoch wenigstens 1 Mal im halben Jahr eine professionelle Pflege, damit wieder Ordnung und Struktur reingebracht wird. Selbst die Ansätze zu Häkeln ist eine langwierige und schwierige Prozedur für Anfänger. Und in den Längen musst du sobald Deine Dreads schön gefilzt sind gar nicht mehr viel machen.

Palmrolling:
Yes please. Die Dread zwischen den Handflächen hin und her rollen… so legen sich die abstehenden Härchen wieder ein bisschen an, die Dead bleibt in Form und du kannst auch Knübbelchen etwas vorbeugen. Das kannst du sowohl in trockenem als auch noch feuchtem Haar machen. Vielleicht integrierst du es als Ritual nach deiner Haarwäsche?

Thight’n’Roots:
Kann man auch zwischendurch gut mal machen. Du nimmst eine Dread zwischen 2 Finger, drückst sie an die Kopfhaut und kreist immer wieder in eine Richtung. Und dann in die andere Richtung. Ca. 20 mal auf jeder Seite und nach belieben wiederholen. Dadurch bauschen die Ansätze etwas auf und erscheinen wieder fülliger. Dies ist also besondern bei dünnem Haar gut geeignet. Besonders gut kannst du das den Abend vor deiner Dreadpflege machen und dann die Ansätze schön nachhäkeln lassen. Schau hierbei dass du die Dreads gut abteilst, also nicht unnötig viele Haare der umliegenden Dreads hier mit einarbeitest.

Durchziehmethode:
Bitte nicht! Hier wird der Dread am Ansatz geteilt und dann einmal durchgezogen. Dies kann zum einen verursachen, dass sich deine Dread spaltet, zum anderen filzen die Stellen an denen es so eingedreht ist nicht ordentlich und sieht meist seltsam aus. Scheint einfach, ist aber in meinen Augen keine empfehlenswerte Variante.